Altkleider werden zur Handelsware

25.01.2014

Altkleider werden zur Handelsware

Konkurrenz beim Textilrecycling nimmt zu / Kommunen und karitative Einrichtungen verdienen mit.

Achern/Renchen. Erstklassiger Umsatz mit Ware aus zweiter Hand - der Handel mit Altkleidern ist so lukrativ wie lange nicht mehr. Spitzenpreise von 500 Euro pro Tonne werden gezahlt.

Die Renchner Firma Terec ist seit 1999 im Textilrecycling tätig. Einrichtungen wie dem Deutschen Roten Kreuz und dem Kolpingwerk stellt Terec 1 800 Container in Baden zur Verfügung. Pro Tag kommen rund 40 Tonnen Textilien nach Renchen. Die Verwendung ist unterschiedlich. So wird Kleidung von minderer Qualität zu Putzlappen verarbeitet oder landet als Dämmstoff in Autos. Knapp· die Hälfte wird für Kleidung wiederverwendet. Daraus bestücken karitative Organisationen wie das DRK dann ihre Kleiderkammern. Den Großteil verkaufen sie jedoch.

Kleiderspenden als Handelsware - sind Altkleidersammlungen also nur noch ein Mittel zum Geld verdienen? Nein, sagt Doris SchmithVelten vom DRK-Kreisverband Bühl-Achern. „Das Geld wird überwiegend in die soziale Projekte wie die Betreuung von Senioren und Hilfsgütertransporten investiert, aber auch in die Einrichtung und den Unterhalt der Kleiderkammern oder die Ausbildung neuer Arbeitskräfte", sagt die Pressesprecherin.

Wer sichergehen will, dass seine Kleidung bei den Bedürftigen ankommt, solle die Spenden direkt in Kleiderkammern· oder Kreisgeschäftsstellen abgeben. Udo Freudling, kaufmännischer Leiter von Terec, sagt klar: „Wer heute Kleidung in die Spendencontainer wirft, dem muss eines bewusst sein: Aus Sachspenden werden vor allem Geldspenden." 30 bis 40 Cent pro Kilogramm zahlt Terec seinen Vertragspartnern. Das Unternehmen wiederum verkauft die Textilien überwiegend an deutsche Firmen, zumeist Second-Hand-Läden, Kleiderkammern, oder weitere Sortierbetriebe. Der Export geht vor allem nach Osteuropa, Afrika und Asien: Die Wirtschaftskrise sorgt zudem für eine gestiegene Nachfrage in den südeuropäischen Ländern. „70 Prozent der Weltbevölkerung deckt inzwischen ihren Kleiderbedarf mit Secondhand-Kleidung", berichtet Freudling. Den Umsatz seines Unternehmens möchte er nicht nennen. „Textilrecycling schont die Umwelt und dient karitativen Zwecken. Dass wir auch ein großes wirtschaftliches Interesse haben, ist klar", sagt der Betriebsleiter.

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Quelle: Achern Bühler Bote, Christoph Drescher